Guten Abend.
Grade war ich draussen und hörte ein typisches Geräusch. Es war das Grummeln und Heulen des offiziellen Überwachungsjets Österreichs.
Ich beobachtete also einen Eurofighter wie er von Hörsching kommend Richtung Osten mit Nachbrennern an Höhe gewann.

Meine Fragen:
Waren heute (Donnerstag den 3.3.2022) solcherlei Maschinen in Hörsching stationiert?
Weiters halte ich es verwunderlich, dass der Jet bei Nacht aufstieg, hat mir doch vor geraumer Zeit ein hoher Offizier erklärt, die österreichischen Eurofighter seien gar nicht nachtflugtauglich und es bestehe keine Überwachung Österreichs durch Kampfjets in der Nacht...

Wer kann helfen?

Nix für ungut.
Reiter.

Nein. EF sind nur in Zeltweg stationiert.
Wenn dann sind die EF aus Zeltweg gekommen und haben einen Touch&Go oder einen überflug gemacht. Dann ziehen sie gern mal mit Schub wieder raus.
Vielleicht hatten sie einfach eine Nachtflug Übung.

Reiter hat geschrieben: ↑

Do 3. Mär 2022, 20:07

Waren heute (Donnerstag den 3.3.2022) solcherlei Maschinen in Hörsching stationiert?

Nein. Für eine "Stationierung" des Eurofighters fehlen außerdem in Hörsching die technischen Voraussetzungen betreffend Unterbringung.

Reiter hat geschrieben: ↑

Do 3. Mär 2022, 20:07

Weiters halte ich es verwunderlich, dass der Jet bei Nacht aufstieg, hat mir doch vor geraumer Zeit ein hoher Offizier erklärt, die österreichischen Eurofighter seien gar nicht nachtflugtauglich und es bestehe keine Überwachung Österreichs durch Kampfjets in der Nacht...

Das ist so nicht richtig. Technisch gesehen sind die Eurofighter selbstverständlich allwetter- und auch Nachtflugtauglich. Selbst eine Luftraumüberwachung kann, wenn notwendig, im Rahmen der Möglichkeiten durchgeführt werden. Für eine vollfähige LRÜ in den Nachtstunden fehlt es allerdings für eine entsprechende Identifikation eines Lfz an einer entsprechende sensortechnischen Ausstattung, welche vom damaligen Bundesminister aus Kostengründen wieder abbestellt wurde. Aufgrund dieser Tatsache kann ein Lfz in den Nachtstunden mittels Boardradar zwar lokalisiert und entsprechend verfolgt bzw. begleitet werden, eine definitive Identifikation ist allerdings nur schwer möglich (kein Scherz: bei der Identifikation eines Lfz-Kennzeichen in der Nacht hilft maximal der Mondschein!). Daraus ergibt sich, dass sich die LRÜ auf die Tagstunden konzentriert und sich diese an den Dienst- bzw. Übungszeiten des Bundesheeres orientiert.

Da jeden Dienstag bzw. Donnerstag bis 23:00 Uhr Nachtflugübungen stattfinden, handelt es sich um einen entsprechenden Übungsflug von Eurofighter aus Zeltweg mit Überflügen in Innsbruck, Salzburg und Linz.

Michael hat geschrieben: ↑

Fr 4. Mär 2022, 10:19

(kein Scherz: bei der Identifikation eines Lfz-Kennzeichen in der Nacht hilft maximal der Mondschein!).

Das ist einfach so peinlich.

Peter hat geschrieben: ↑

Fr 4. Mär 2022, 10:44

Michael hat geschrieben: ↑

Fr 4. Mär 2022, 10:19

(kein Scherz: bei der Identifikation eines Lfz-Kennzeichen in der Nacht hilft maximal der Mondschein!).

Das ist einfach so peinlich.

In unserer Bananenrepublik ist schon seit längerer Zeit vieles peinlich. Bin ja gespannt, ob Österreich jetzt wirklich in die militärische Landesverteidigung endlich mal was investiert oder ob man es auf gut Österreichisch wieder „aussitzt“.

Alexander hat geschrieben: ↑

Fr 4. Mär 2022, 12:09

In unserer Bananenrepublik ist schon seit längerer Zeit vieles peinlich. Bin ja gespannt, ob Österreich jetzt wirklich in die militärische Landesverteidigung endlich mal was investiert oder ob man es auf gut Österreichisch wieder „aussitzt“.

Die derzeitige Bekenntnis aller Parteien, das Heeresbudget zu erhöhen - etwa auf 1% des BIP - ist schon einmal der richtige Schritt. Wobei derzeit...

In Sachen LRÜ bzw. möglichen Eurofighter-Ersatz mache ich mir wenig Hoffnungen, da hier wohl ein radikaler Systemwechsel notwendig wäre und wohl jenseits der 5 Mrd. Euro liegt.

Ich hoffe, dass zumindest die Nachfolgebeschaffung der C-130 einen neuen Schwung bekommt. Die Möglichkeit an gebrauchte, aber wesentliche neuere C-130J aus britischen Beständen zu kommen dürfte allerdings deutlich geringer geworden sein als noch vor einem Jahr.

Mal schauen, vielleicht überlegt man ja auch andere Typen. A400 oder so.
Aber ich denke da wird sich schon mal was tun

Peter hat geschrieben: ↑

Sa 19. Mär 2022, 19:26

Mal schauen, vielleicht überlegt man ja auch andere Typen. A400 oder so.
Aber ich denke da wird sich schon mal was tun

Für den A400 heißt es tief in die Tasche greifen: Luxemburg kostet die Anschaffung eines A400 ca. 200 Mio Euro, für den Betrieb rechnet man ca. 420 Mio. Euro für 35 Jahre. Sprich ein Systempreis von etwa 620 Mio. Euro bis 2056. Umgelegt auf österreichische Bedürfnisse sollten 3 A400 bei etwa 1,5 Mrd. Euro Systempreis liegen.