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>> News Fliegerhorst Vogler Hörsching

Verfasst: So 1. Dez 2019, 09:30
von Michael
OTS-Meldung betreffend der Saab 105 stationiert in Linz

Bundesheer: Saab-105-Flotte wird monatelang ausfallen

Wien (OTS) - Die Saab-105-Flugzeuge des Bundesheeres sind nicht mehr einsatzbereit. Bolzen, die das hintere Leitwerk mit dem Rumpf verbinden, weisen Risse auf und müssen ausgetauscht werden. Da diese Bolzen erst produziert werden müssen, kann es Monate dauern, bis die Saab-105 wieder einsatzbereit sind. Die Luftraumüberwachung wird daher zur Gänze von den Eurofightern übernommen.

Der Ausfall der Saab-105 hat weitreichendene Auswirkungen auf die Sicherung des Österreichischen Luftraums. Die Luftraumüberwachung muss sich nun ausschließlich auf das System Eurofighter und den Flugplatz Zeltweg abstützen. Dies führt zu erheblichen Mehrkosten, da die Flugstunden für die Saab-105 ca. 3.000,- Euro betragen; jene des Eurofighters kosten beinahe mehr als das Zehnfache.

Durch die alleinige Abstützung auf das System Eurofighter werden die bereits bestehenden Lücken im Bereich der Luftraumüberwachung vergrößert werden. Dies hängt vor allem mit den bereits bestehenden Einschränkungen im Bereich der Techniker und Fluglosten sowie aller für den Flugbetrieb notwendigen Maßnahmen zusammen.

Durch die Abstützung auf nur einen Flugplatz (die Saab-105 ist in Linz-Hörsching stationiert) ist bei Ausfall des Flugplatzes Zeltweg (Wetter,…) eine aktive Luftraumüberwachung nicht durchführbar.

Heuer haben die Saab-105OE 25 Prozent der Luftraumüberwachung übernommen; der Rest wurde durch die Eurofighter sichergestellt.

Die in Linz-Hörsching stationierten Saab-105OE wurden in den frühen 1970er-Jahren beschafft und werden nur mehr bis Ende 2020 fliegen. Bislang ergänzte die Saab-105-Flotte die Eurofighter-Abfangjäger bei der Überwachung des Luftraums. Eine Entscheidung über ein Nachfolge-Modell wurde bisher nicht getroffen. Bei den Saab-105OE handelt es sich um sogenannte „aging aircraft“, bei denen aufgrund des Alters jederzeit mit technischen Ausfällen zu rechnen ist.

Quelle: APA-OTS, 29.11.2019

Re: >> News Fliegerhorst Vogler Hörsching

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 14:51
von JOE
Für die Beschaffung der Nachfolgemodelle würde ich Grasser und Schüssel beauftragen, die haben schon Erfahrung wie man das macht. :twisted: :twisted: :twisted:

Re: >> News Fliegerhorst Vogler Hörsching

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 15:21
von Michael
Mehr als Papierflieger dürften nicht herauskommen. Im neuen Regierungsabkommen ist nämlich kein Nachfolgemodell für die Saab 105 mehr vorgesehen.

Re: >> News Fliegerhorst Vogler Hörsching

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 17:09
von Alexander
Michael hat geschrieben:
Mo 13. Jan 2020, 15:21
Mehr als Papierflieger dürften nicht herauskommen. Im neuen Regierungsabkommen ist nämlich kein Nachfolgemodell für die Saab 105 mehr vorgesehen.
Na hoffentlich stellt man dadurch nicht den Standort Hörsching in Frage.... :-(

Re: >> News Fliegerhorst Vogler Hörsching

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 17:33
von Michael
Alexander hat geschrieben:
Mo 13. Jan 2020, 17:09
Na hoffentlich stellt man dadurch nicht den Standort Hörsching in Frage.... :-(
Der Standort Hörsching steht außer Frage, alleine aus der Tatsache, dass hier weiterhin die Transportstaffel mit den drei Hercules stationiert bleibt und ein Flugbetrieb nur mit Zeltweg nicht abzuwickeln wäre. Genau dadurch stößt das Bundesheer an größere Probleme, da bislang die LRÜ zwischen Zeltweg und Hörsching geteilt wurde. Derzeit kann die LRÜ nur durch die Eurofighter in Zeltweg bereitgestellt werden, deren Flugstunden ums zigfache mehr kosten als mit den 105'ern und auch die Thematik der Nicht-Anfliegbarkeit von Zeltweg bei bestimmten Wetterlagen eine ernsthafte Frage darstellt. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, sollte es tatsächlich kein Nachfolgemuster für die 105'er geben, könnte langfristig wohl wieder die Überlegung hervorgeholt werden, Eurofighter temporär nach Hörsching verlegen zu können. Selbst wenn es ein Nachfolgemuster für die Saab gäbe, ist/war mW nicht ausgeschlossen, dass die Staffel nach Zeltweg verlegt wird und Hörsching nur Alternativstandort bleibt.

Re: >> News Fliegerhorst Vogler Hörsching

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 20:30
von A320neo
Hörsching ist die 2. größte Kaserne Österreichs und der Flughafen mit seiner Lage in günstiger Topographie in allen Wetterlagen
wenig problematisch und flugtechnisch gut geeignet-besser als Zeltweg.
Nicht zu vergessen die AB212, die Werft..

Auch wenn die Nachbeschaffung der 105er nicht im Regierungsübereinkommen steht,
spricht vieles dafür - vor allem die günstigen Flugstunden, der moderate Kaufpreis, die gute Ausbildungsmöglichkeit.

Bei einer Mehrnutzung der EF, würden diese zudem früher ersetzt werden müssen.

Auch nicht erstrebenswert.

Re: >> News Fliegerhorst Vogler Hörsching

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 23:05
von Michael
A320neo hat geschrieben:
Mo 13. Jan 2020, 20:30
Auch wenn die Nachbeschaffung der 105er nicht im Regierungsübereinkommen steht, spricht vieles dafür - vor allem die günstigen Flugstunden, der moderate Kaufpreis, die gute Ausbildungsmöglichkeit.
Nur deutet auch bislang nichts darauf hin, dass die Nachfolgebeschaffung eine Rolle in den nächsten Budgetverhandlungen spielen würde. Offenbar ist das empfohlene Nachfolgesystem doch nicht so günstig wie ursprünglich angenommen: Aero hat zwar die L-39NG um etwa 300 Mio. Euro Systempreis angeboten, innerhalb des Heeres würde mir aus einigen guten Gründen eher zur M-346 tendieren, auf der bereits unsere EF-Piloten ihre Schulflüge in Italien absolvieren. Mit allem Drum und Dran müssten wohl 600-700 Mio. Euro investiert werden (nämlich auch am Boden, etwa in neue Hangars), bei Flugstundenkosten, die etwa bei 12000 Euro pro Stunde liegen, somit 4x höher als bei den Saab 105.

Re: >> News Fliegerhorst Vogler Hörsching

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 23:37
von A320neo
Beide Typen sind damit günstig im Vgl.
zum Eurofighter.
Sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb.
Die 105 aus 1970 ist sehr günstig, aber auch extrem simpel, ist ja nur wenig Avionik drin.

Die M346 ist unbestritten leistungsfähig, aber auch der teuerste Trainer, die L39NG eine Weiterentwicklung eines sehr sehr bewehrten Flugzeuges.

Die Kombination aus mehr EF-Flugstunden und Training im Ausland könnte am Ende jedenfalls teurer kommen.
Militärstrategisch macht man sich vom Ausland abhängig.

Bin neugierig,
Investieren wird man ins Heer (und die Luftstreitkräfte)jedenfalls so oder so müssen,
Kurz hat in einem Presse Interview übrigens anklingen lassen, dass die Nachbeschaffung ein Thema wird, naja - mal sehen.

Re: >> News Fliegerhorst Vogler Hörsching

Verfasst: Di 14. Jan 2020, 09:37
von Michael
A320neo hat geschrieben:
Mo 13. Jan 2020, 23:37
Sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb.
Im Vergleich zum Eurofighter ja, im Vergleich zum bisherigen Trainer-System würde die Betriebskosten trotzdem um einiges steigen. Auch dazu müsste die Bundesregierung die notwendige finanzielle Deckung beschließen und budgetieren. Wenn man aber überlegt, wie schnell ein Stallinger abmontiert wurde, weil er der nachfolgenden Regierung mal vorgerechnet hat, wieviel finanzielle Mittel das Bundesheer benötigen würde, um halbwegs an eine Leistungsstäre heranzukommen...
A320neo hat geschrieben:
Mo 13. Jan 2020, 23:37
Die M346 ist unbestritten leistungsfähig, aber auch der teuerste Trainer, die L39NG eine Weiterentwicklung eines sehr sehr bewehrten Flugzeuges.
Klingt ja fast wie aus dem Verkaufsprospekt von Aero Vodochody ;) Ich nehme an, dir ist bekannt, dass die L39NG Tranche II eine komplette Neuentwicklung ist und bis auf die Zellenstruktur nichts mehr mit der L-39 zu tun hat, welche übrigens in keinem westlichen Land militärisch einsetzt wird/wurde. Soweit ich aus Bundesheer-Kreisen weiß, ließe sich die L39NG zwar ins Eurofighter-System integrieren, da eine gewisse System-Kompatibilität (allerdings nicht 100%) besteht, wir dennoch bei der EF-Pilotenausbildung weiterhin auf ausländisches Fluggerät zurückgreifen müssten.
A320neo hat geschrieben:
Mo 13. Jan 2020, 23:37
Investieren wird man ins Heer (und die Luftstreitkräfte)jedenfalls so oder so müssen, Kurz hat in einem Presse Interview übrigens anklingen lassen, dass die Nachbeschaffung ein Thema wird, naja - mal sehen.
Mal sehen, was in den Budgetverhandlungen rauskommt. Ich befürchte, dass es auch die nächsten Jahre ein Schmalspur-Investment für das Bundesheer geben wird und die Saab-Nachfolge zugunsten einer - noch dringenderen - Ersatzbeschaffung für die Alouette-Hubschrauber zumindest in dieser Legislaturperiode geopfert wird. Man kann nur hoffen, dass hier der Nachbeschaffungsprozess fortgesetzt wird und noch heuer eine Ausschreibung erfolgt. Die Wartezeit auf die ins Auge gefassten Hubschrauber beträgt nämlich derzeit 3-4 Jahre.

Re: >> News Fliegerhorst Vogler Hörsching

Verfasst: Di 14. Jan 2020, 19:20
von A320neo
Schon wieder in Höchstform. :-) :thumbup:

Die L39NG ist aber sicher kompatibler zum EF
als die ollen 105er.

Die Struktur ist aber eh' das wesentliche,
und die ist sicher erprobt. Die Avionik ist so oder so neu i. Vgl. zur 105.
Im ehem Ostblock fliegen ja zigtausende Aero L39 rum'.

Du, mir ist die M346 nur recht. :-)
Sie ist ein Spitzenvogel, keine Frage.
Jedes der beiden Systeme hat Vorteile!

Entscheidend ist, dass die Militärs der Politik begreifbar machen, dass die Nulllösung durch die deutliche Mehrbelastung des EF und die hohen Ausbildungskosten durch Ausbildung
im Ausland langfristig nicht wirklich günstiger sein wird und klare Nachteile bringt.

Teilweise keine (0-LRÜ !!), dH Österreich wäre zeitweise ungeschützt ist schon eine gewisse Bankrotterklärung eines Staates.
Abhängigkeit vom Ausland und Verlust von KnowHow bei Ausbildung, Piloten, Betrieb sind auch nicht zu unterschätzen.

Starlinger war Minister der Übergangsregierung, unvestritten ein Top-Fachmann.
Er hat jedenfalls erfolgreich auf die Budgetprobleme beim Heer aufmerksam gemacht, da ist mehr an die Öffentlichkeit durchgedrungen als bei den Vorgängern.

Bin auch schon sehr neugierig auf die Budgetverhandlungen. ;)