010Rg hat geschrieben: ↑Do 26. Jan 2023, 06:01
Bergbahnfreak hat geschrieben: ↑Do 26. Jan 2023, 05:01
Um was geht's da im Detail?
Taktverdichtungen am Abend
Bzw...an Sonn und Feiertagen
Laut Gemeinderats
Sitzungs Protokol
Vom 15. Dezember.2022..
Quelle.
https://www.linz.at/Politik/GRSitzungen ... tragId=605
Heute Auch ein Bericht in den
OE.24 Haltestellen Zeitungen..
..
Auszug im DETAIL !!
11. Gemeinderatssitzung am 15.12.2022 um 14 Uhr
Tagesordnung der 11. Gemeinderatssitzung
Tagesordnungspunkt J10
Antrag zu J10
Sitzungen des Gemeinderates
J10. Taktverdichtung bei den Linz AG Linien an Tagesrandzeiten sowie an Wochenenden und Feiertagen als Schritt zur Mobilitätswende
GR Clemens Brandstetter (WANDEL) - Berichterstattung
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
ein gutes Angebot des öffentlichen Verkehrs ist eine Grundvoraussetzung, um die notwendige Mobilitätswende zu meistern. Das Angebot des öffentlichen Verkehrs hat – besonders in Tagesrandzeiten, an Wochenenden und Feiertagen – derzeit noch Potential zur Verbesserung. Auch im Linzer Mobilitätskonzept aus dem Jahr 2021 ist im Kapitel Den öffentlichen Verkehr als Rückgrat der Mobilität ausbauen klar festgehalten, dass „[f]ür eine Verlagerung von Pkw-Wegen auf den ÖV […] das Angebot außerhalb der Spitzenzeiten […] verbessert werden [muss]“. Dieser Antrag dient der Erreichung dieses Zieles.
Werktags
Viele Linien des öffentlichen Verkehrs in Linz verkehren Werktags nach 19 Uhr nur noch im 30-Minuten-Intervall. Das führt aufgrund von langen Wartezeiten, schlechten Anschlüssen und komplizierten Linienführungen zu der absurden Situation, dass man in der Linzer Innenstadt oft schneller zu Fuß ans Ziel gelangt, als auf den nächsten Bus oder die Straßenbahn zu warten. Insbesondere für Bewohner:innen der Stadtteile im Linzer Süden wie Pichling, Ebelsberg, Neue Heimat, Kleinmünchen-Auwiesen aber auch Spallerhof ergeben sich sehr lange Fahrzeiten bzw. unattraktive Bedingungen für die Benutzung des öffentlichen Verkehrs. Doch auch in den Tagesrandzeiten unter der Woche müssen Linzer:innen ohne Auto mobil sein können. Sei es, um den Weg zwischen Arbeitsplatz und Wohnort zurückzulegen, um an Veranstaltungen teilzunehmen oder für den Besuch von Freund:innen. Aufgrund des unzureichenden Angebots des öffentlichen Verkehrs müssen Linzer:innen oftmals mit dem Kfz anreisen oder auf Taxis ausweichen. Es gibt zwar das Anruf-Sammel-Taxi, dieses ist jedoch nicht dazu geeignet, echten öffentlichen Verkehr zu ersetzen, da die Buchung zu unflexibel, die Fahr- und Ankunftszeit zu unzuverlässig und vor allem der Preis zu hoch ist. Denn im Gegensatz zu den regulären Öffis ist für das Anruf-Sammel-Taxi auch mit Klimaticket oder Jahreskarte ein Betrag zu zahlen, der eine regelmäßige Nutzung viel zu teuer macht. Auch ist bekannt, dass sich einige Linien denselben Linienweg teilen und somit im Zentrum ein dichterer Takt entsteht. In den Außenbezirken, wie der Neuen Heimat, Kleinmünchen, Ebelsberg oder Pichling und auch am Spallerhof, kommt es dadurch jedoch zu dünnen Takten und einer Unterversorgung in den Abend- und Nachtstunden. Ein Blick in andere Städte zeigt, dass bei entsprechendem Angebot auch die Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsmitteln in den Tagesrandzeiten und in der Nacht gegeben ist. In Wien verkehren die U-Bahnen der Wiener Linien auch bis Mitternacht alle 7,5 Minuten, Busse und Straßenbahnen alle 10 beziehungsweise 15 Minuten. Nach Betriebsschluss der U-Bahn gibt es ein Nachtbusnetz, welches die ganze Nacht hindurch ein Grundangebot an öffentlichem Verkehr bietet. Auch die Auslastung der Straßenbahnen in Linz zu diesen Zeiten zeigt, dass hier die öffentlichen Verkehrsmittel gut angenommen werden und der Bedarf besteht. Aus diesem Grund schlagen wir vor, zu eruieren auf welchen Linien eine Taktverdichtung das stärkste Verbesserungspotential hat und die Intervalle dieser Linien in Tagesrandzeiten entsprechend zu verdichten, um so ein besseres ÖV-Angebot für die Linzer:innen zur Verfügung zu stellen. Insbesondere soll darauf abgezielt werden, die Reisezeiten im Zentrum zu verkürzen und die äußeren Linzer Stadtteile, insbesondere den bevölkerungsreichen Linzer Süden, besser und schneller anzubinden.
Wochenende und Feiertage
Der öffentliche Verkehr in Linz am Wochenende ist derzeit so geplant, dass die meisten Linien am Samstagvormittag einen 15-Minuten-Takt fahren. Am Samstagnachmittag wird dieser Takt dann auf einzelnen Linien ausgedünnt. Sonntag werden im Allgemeinen 30-Minuten-Takte gefahren, diese werden jedoch teilweise am Nachmittag verstärkt. Das aktuelle Betriebskonzept führt hierbei zu zwei großen Problemen für Fahrgäste:
1. Es kommt durch die verschiedenen Verstärkungen zu unterschiedlichen Zeiten auf verschiedenen Linien dazu, dass sich die Abfahrtszeiten über den Tag ändern. Fahrgäste können sich nicht einfach die Abfahrtsminuten oder gewisse Verbindungen merken, sondern es muss stets ein Routenplaner genutzt werden, um die aktuellen Abfahrtszeiten sowie die beste Verbindung herauszufinden.
2. Durch sich ständig ändernde Fahrzeiten ist es kaum möglich, Anschlüsse zwischen Linien zu bieten. Des Weiteren führen die langen Intervalle am Samstagnachmittag beziehungsweise Sonntag dazu, dass beim Umsteigen teils lange Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen. So entstehen auch für kurze Wege innerhalb der Stadt lange Reisezeiten, die nicht mit dem Fahrrad und schon gar nicht mit Kfz konkurrieren können. Auch die Anschlüsse an den Eisenbahnfernverkehr ändern sich dadurch konstant. Um diese zwei Probleme zu lösen, sollten die Fahrpläne an Wochenenden und Feiertagen so homogenisiert und verdichtet werden, dass es untertags einen durchgängigen und gleichbleibendem Takt gibt. Gut belegte Straßenbahnen am Samstag und am Sonntag zeigen, dass auch hier der Bedarf gegeben ist.
Finanzierung
Klar ist, dass die hier vorgeschlagenen Verbesserungen einiges an Geld kosten. Aber ein gut funktionierender öffentlicher Verkehr - auch an Tagesrandzeiten, an Feiertagen und am Wochenende - ist ein wesentlicher Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Um die Mobilitätswende voranzutreiben und das Grundbedürfnis der Mobilität der Linzer:innen zu decken, ist es von höchster Priorität, dass die Stadt Linz hier entsprechende finanzielle Ressourcen bereitstellt.
In diesem Sinne, stellen die unterzeichnenden Gemeinderäte gemäß §12 Abs. 1 StL 1992 folgenden Antrag.
Der Gemeinderat der Stadt Linz beschließe:
1. „Das zuständige Stadtsenatsmitglied für Mobilität wird ersucht, mit den Linz AG Linien und dem Oberösterreichischen Verkehrsverbund in Verhandlung zu treten, um werktags eine Taktverdichtung auf gewissen Linien der Linz AG in den Tagesrandzeiten bis 22 Uhr anzustreben. Hierbei soll besonders auf erreichbare Anschlüsse und kurze Reisezeiten, sowie die Erreichbarkeit der südlichen Linzer Stadtteile geachtet werden.
2. Das zuständige Stadtsenatsmitglied für Mobilität wird ersucht, mit den Linz AG Linien und dem Oberösterreichischen Verkehrsverbund in Verhandlung zu treten, um werktags eine Verlängerung des Betriebs auf gewissen Linien der Linz AG bis 0:30 Uhr anzustreben. Hierbei soll besonders auf erreichbare Anschlüsse und kurze Reisezeiten, sowie die Erreichbarkeit der südlichen Linzer Stadtteile geachtet werden.
3. Das zuständige Stadtsenatsmitglied für Mobilität wird ersucht, mit den Linz AG Linien und dem Oberösterreichischen Verkehrsverbund in Verhandlung zu treten, um einen harmonisierten Takt auf der Basis des Samstagvormittag-Intervalls an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 07 - 19 Uhr zu erreichen.
4. Das zuständige Stadtsenatsmitglied wird ersucht, mit den Linz AG Linien und dem Oberösterreichischen Verkehrsverbund in Verhandlung zu treten, um an Wochenenden und Feiertagen bessere Anschlüsse innerhalb der Linien des Linzer Stadtverkehrs, sowie zu Regionalbuslinien anzubieten, so dass sich insgesamt die Reisezeiten verkürzen.
5. Das zuständige Stadtsenatsmitglied für Mobilität wird ersucht, mit den Linz AG Linien und dem Oberösterreichischen Verkehrsverbund in Verhandlung zu treten, um im Nachtverkehr am Wochenende (Freitagabend, Samstagabend und vor Feiertagen von 19 bis 03 Uhr) in der Innenstadt dichtere Intervalle zu etablieren. Hierbei soll besonders auf erreichbare Anschlüsse und kurze Reisezeiten sowie die Erreichbarkeit der südlichen Linzer Stadtteile geachtet werden.
6. Das zuständige Stadtsenatsmitglied für Finanzen, der Stadtrat für Mobilität sowie der Bürgermeister werden ersucht, mit dem Land Oberösterreich in Verhandlung zu treten, um einen Zuschuss zur Finanzierung dieses Angebots vom Land OÖ zu erreichen.“
Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden.
Es wird ersucht, diesen Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung zu setzen.
..