Warum?
Staaten wie Lichtenstein und Andorra haben ja nicht einmal einen Flughafen und leben auch!
Warum?
Frage: was soll die Lufthansa bzw. Spohr anders als bisher mit der Austrian anstellen?nubaflyer hat geschrieben: ↑Do 30. Apr 2020, 13:22Solange die AUA das LH-Stiefkind darstellt, hält sich meine emotionale Bindung in Grenzen. Was Spohr mit OS anstellt, ist seit Jahren eine Vera****e. Wenn man die Airline am Leben halten will, dann gerne als reduzierte rot-weiß-rot Airline, aber mir graust einfach davor, dass OS weiterhin ungeliebtes LH-Spielzeug bleibt und sowieso nur wie ungewollt behandelt wird.
Glaub mir, hinter den Kulissen geht es doch etwas anders zur Sache, als es in der Öffentlichkeit dargestellt wird. Ja, ich weiß, mittlerweile sind auch manche Medien auf diesen einen bestimmten Zug aufgesprungen, aber es ist Blödsinn, dass Lufthansa Staatshilfen ohne Gegenleistungen abcashen möchte. Andernfalls gäbe es wohl keine Zustimmung seitens der Lufthansa, dass ihr Asset Swiss komplett der Schweizer Eidgenossenschaft zufallen würde, sollten jene Kredite ausfallen, für welche die Schweiz staatliche Haftung übernimmt.nubaflyer hat geschrieben: ↑Do 30. Apr 2020, 13:22Und die Vision, dass Frankfurt die Fäden steuert und sich vielleicht jetzt Geld vom österreichischen Steuerzahler holen will und es im Gegenzug aber keine Zusicherungen geben soll, führt zu meiner Schlussfolgerung, es wäre eine fatale Entscheidung, würde man denen das Geld in den Rachen schießen.
Einfach mal eine vernünftige Positionierung der AUA innerhalb der Group. Hab kein Problem damit, dass die Zubringer für Frankfurt und München ist oder sich nur auf P2P-Verkehr ab Wien konzentriert, nur das, was sie zuletzt war, war nicht Fisch, nicht Fleisch. Und da meine ich nicht erst die Jahre als LCC in Wien anfingen, das Leben schwer zu machen. Bei der Flotte war die Einflottung der E195 etwas, was Sinn machte. Sollens von mir aus auch Auf A319 und A321 verzichten und aus der 320-Family dann nur den A320 betreiben, aber diese Maßnahme fällt jetzt eher wegen Corona und nicht aufgrund strategischer Planung. Auf der Langstrecke hätte man die 767 auch mal in der Group als Nischenflieger für etwas andere Destinationen austesten können, da die Größe der 767 dafür ganz gut gemacht ist. Stattdessen wäre man die zigste Airline geworden, die für 300€ Tickets nach Boston fliegt. Ist das alles ein Konzept? Für mich nämlich gar nicht.
Wir könnten jetzt stundenlang bzw. seitenweise darüber diskutieren und ich gebe dir auch nicht unrecht, dass die OS innerhalb der Lufthansa-Gruppe nicht wirklich klar positioniert ist. Ich behaupte sogar: die OS war noch nie wirklich klar positioniert. Was damals als "asset" an Lufthansa verkauft wurde, nämlich der sogenannte "Focus East", war leider nichts anderes als eine politisch und wirtschaftliche Seifenblase. Die AUA hatte damals den großen Vorteil, dass Österreich mit sehr vielen Oststaaten weit bessere Luftverkehrsabkommen inne hatte als andere EU-Staaten und österreichische Unternehmen und Banken mit billigen Geld sehr viel in Osteuropa investierten. Es hält sich nach wie vor die Mär, dass die Bedienung der Vielzahl rumänischer Regionalairports vor allem auf Bestrebungen zweier großer Banken zurückgegangen ist, welche gesellschaftlich dort massiv dort tätig waren. Dieser "Focus East" scheiterte letztendlich an zwei Dingen, welche die Austrian schneller einholten, als prognostiziert wurde: der Rückgang bzw. Einbruch der wirtschaftlichen Beziehungen samt etlicher osteuropäischer Seifenblasen, die plötzlich platzten, und die krasse Fehleinschätzung, dass andere westeuropäischer Staaten - vor allem Deutschland - massiv in Osteuropa investieren und somit verkehrstechnisch vieles über Wien laufen wird. Die Liberalisierung des Flugverkehrs durch den EU-Beitritt dieser Länder trug ein übriges dazu bei, plötzlich brauchte Lufthansa das österreichische Luftverkehrsabkommen nicht mehr, um nahezu frei Kapazitäten anzubieten. Der Aufschwung von München kommt nicht von ungefähr, vor allem auch weil sich Norditalien lieber an MUC als an MXP, FCO oder VIE anbinden wollte. Man wollte dann den "Focus East" durch Einbindung von Destinationen im ukrainisch-russischen Gebiet und im Nahen Osten noch retten, war letztendlich auch ein Schuss in den Ofen, auch wenn hier nicht immer die Schuld bei der OS zu suchen ist. Mittlerweile greift hier Turkish massiv diesen Markt ab. Brussels Airlines kann ihren Schwerpunkt aus historischer Entwicklung auf Schwarz- und Ostaufrika legen, die Swiss operiert in einem massiv finanzstarken Markt Zürich bzw. Schweiz, das alles fehlt der Austrian einfach. Dieses "Weltberühmt in Österreich" gilt leider auch im Luftverkehr, man überschätzt leider vielfach den österreichischen Markt. Im internationalen Vergleich liegt Österreich bei den Erträgen aus dem Verkauf von Flugtickets im Mittelmaß. Wer also die Swiss mit Austrian vergleichen möchte, muss auch dies berücksichtigen. Auch das sich die Austrian aus eigener Kraft keine neue Langstreckenflotte leisten kann, egal welches steuerschonende Finanzierungskonstrukt man wählen würde. Selbst die letzten beiden Leasingverträge für die 777 werden von Lufthansa bedeckt. Ich weiß, es ist mittlerweile ein regelrechter Volkssport unter österreichischen Luftfahrtinteressierten geworden, Carsten Spohr als ultimativen Sündenbock und Inquisitor der OS hinzustellen, ohne massivstes Investment der Lufthansa in die AUA gäbe es diese nicht mehr. Du sagst selbst, die Embraer 195 machten Sinn. Auch dieses Investment wurde von Lufthansa finanziert - und zwar zu 100%! Wie auch jene A320, die in den letzten Jahren in die Flotte aufgenommen wurden, um die Ertragsstruktur bei OS hochzufahren. Also jene, die gerne die Lufthansa und deren Entscheidungsträger als Sündenbock ansehen, sollten auch diese Fakten berücksichtigen.
Wohin sollte deiner Meinung nach die OS mit ihren B767 hinfliegen?
Will jetzt kein Destination Dropping beginnen, weil ich ja nicht genauer weiß ob einige Destinationen Potential hätten oder ich total danebenliege. Nur wenn der A321LR so gefeiert wird, dass er neue Optionen ermöglicht, dann hätte man das mit einer knapp 200-Passagiere 767 genauso tun können. Irgendwohin, wo LH und LX nicht fliegen. Kapstadt 2x die Woche ging ja in diese Richtung, dass mal etwas was Neues versucht wurde, wo nicht bereits alle europäischen Airlines hinfliegen. Boston versteh ich da wirklich wenig, wenn schon vor Beginn der Aufnahme die Tickets um 300€ verscherbelt werden mussten.