>> Urfahraner Markt

Was ist los in Linz
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Elch
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Re: >> Urfahraner Markt

Beitrag von Elch » Do 27. Apr 2023, 20:39

nubaflyer hat geschrieben:
Sa 22. Apr 2023, 12:58
Urfahraner Markt war noch nie eine Low Cost Veranstaltung. Und ist doch jedes Mal wieder das gleiche: vorher das große Jammern, dass alles so teuer ist, und hinterher kommen die Meldungen über Rekordbesuche und -umsätze.
Zunächst fürs Protokoll: Ich habe mich in keiner Weise über die zitierten Preise echauffiert.
nubaflyer hat geschrieben:
Sa 22. Apr 2023, 12:58
Grundproblem ist einfach, dass wir in Österreich glauben, wir haben ein Anrecht auf billigen Konsum, weil es in den letzten 25 Jahren ausuferte, dass wir uns daran gewöhnten, dass immer alles ständig billig verfügbar ist. Jetzt hat es in der Landschaft einen kleinen Schnalzer gemacht die letzten zwei Jahre und Leute heulen herum als wie, weil das billige Konsumieren ohne Maß und Ziel einen leichten Einbruch erlitten hat.
Du hast recht damit, dass es kein Anrecht auf "billigen Konsum" gibt. Was man aber hinterfragen kann, sind die jenseits der statistischen Inflation explodierenden Preise im Gastgewerbe - gar nicht mal auf den Urfahraner Markt beschränkt, sondern im Allgemeinen. Aber das ist eine andere Diskussion. Und - um halbwegs beim Thema zu bleiben - eine Halbe Bier oder irgendein Getränk in der Gastronomie war auch früher kein "billiger Konsum". "Billiger Konsum" wäre es, wenn ich mir's bei einer -25%-Aktion kistenweise heimschleppe und dort trinke.
nubaflyer hat geschrieben:
Sa 22. Apr 2023, 12:58
Und einmal schnell nachgerechnet: Mitte der 90iger Jahre kostete einmal Break Dance fahren 30 ATS, also umgerechnet 2,18€. Wenn ich jetzt seit 1995 28 Jahre mit einer Inflation von 3% rechne, kommen wir auf runde 5€. Und das kostet es heute - trotz der massiven Teuerungen für Schausteller beim Sprit, Autobahnmaut, Strom und Standgebühr. Insofern finde ich nicht, dass am Urfahraner Markt alles massiv teurer wird, sondern dass die Preisänderungen dort wohl entsprechend sind.
VPI96 im Jahr 1996 = 100; VPI96 im Jahresdurchschnitt 2022 = 170,2. (*) Daraus ergibt sich nur eine mittlere jährliche Steigerung von 2,066 % für 26 Jahre.
Demnach müsste eine Fahrt, die 1996 ATS 30 kostete, nun € 3,71 kosten. Die von dir genannten € 5,- sind auch beim besten Willen weder durch die Inflation Jänner bis März 2023 zu rechtfertigen, die in meiner Rechnung nicht berücksichtigt ist. (Dafür ist mein Berechnungszeitraum um ein Jahr kürzer als deiner.)

Aber sicherheitshalber: Ich bin der letzte, der sagt, "'s a Frechheit die Preise, bleibt's alle daheim!" - im Gegenteil: Ich vergönne jedem, der hingeht, den größtmöglichen Spaß beim Besuch.

(*) Quelle
„Die schärfsten Kritiker der Elche wären gerne selber welche.“ (F. W. Bernstein)

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Re: >> Urfahraner Markt

Beitrag von Bergbahnfreak » Do 4. Mai 2023, 00:27

Mir wurden heute 11€ abgeknöpft für eine halbe Bier und ein Surbratlsemmerl (beide jeweils 5,50€)! :shock:

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Re: >> Urfahraner Markt

Beitrag von cwirth » Do 4. Mai 2023, 14:41

Elch hat geschrieben:
Do 27. Apr 2023, 20:39
VPI96 im Jahr 1996 = 100; VPI96 im Jahresdurchschnitt 2022 = 170,2. (*) Daraus ergibt sich nur eine mittlere jährliche Steigerung von 2,066 % für 26 Jahre.
Demnach müsste eine Fahrt, die 1996 ATS 30 kostete, nun € 3,71 kosten. Die von dir genannten € 5,- sind auch beim besten Willen weder durch die Inflation Jänner bis März 2023 zu rechtfertigen, die in meiner Rechnung nicht berücksichtigt ist. (Dafür ist mein Berechnungszeitraum um ein Jahr kürzer als deiner.)

....

(*) Quelle
Der VPI ist halt in sich schon ein Durchschnittswert. Manches ist weniger teurer geworden (oder sogar billiger), bei manchen Dingen stieg der Preis stärker. Computer kosten heute _weniger_ als vor 30-40 Jahren. Jahrmarktpreise sind offenbar geringfügig über dem VPI gestiegen.

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Re: >> Urfahraner Markt

Beitrag von Fred » Do 4. Mai 2023, 17:51

Mir hat dieser Vergleich immer gut gefallen:

Wie lange arbeitet ein Industriearbeiter für:

Bild

Leider wurde dieser Vergleich eingestellt.

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Re: >> Urfahraner Markt

Beitrag von Reiter » Do 4. Mai 2023, 18:15

cwirth hat geschrieben:
Do 4. Mai 2023, 14:41
Elch hat geschrieben:
Do 27. Apr 2023, 20:39
VPI96 im Jahr 1996 = 100; VPI96 im Jahresdurchschnitt 2022 = 170,2. (*) Daraus ergibt sich nur eine mittlere jährliche Steigerung von 2,066 % für 26 Jahre.
Demnach müsste eine Fahrt, die 1996 ATS 30 kostete, nun € 3,71 kosten. Die von dir genannten € 5,- sind auch beim besten Willen weder durch die Inflation Jänner bis März 2023 zu rechtfertigen, die in meiner Rechnung nicht berücksichtigt ist. (Dafür ist mein Berechnungszeitraum um ein Jahr kürzer als deiner.)

....

(*) Quelle
Der VPI ist halt in sich schon ein Durchschnittswert. Manches ist weniger teurer geworden (oder sogar billiger), bei manchen Dingen stieg der Preis stärker. Computer kosten heute _weniger_ als vor 30-40 Jahren. Jahrmarktpreise sind offenbar geringfügig über dem VPI gestiegen.

Guten Tag.
Bei allem Respekt:du vermengst da offensichtlich Äpfel mit Birnen.
Der Personbalcomputer war vor 30-40 Jahren so wie wir ihn als Pivatverbraucher kennen damals noch brandneu.
Jedes Gerät das brandneu im Markt eingeführt wird erlebt zuerst einmal eine Hochpreispanne, relativ kruz zwar, aber doch, die dann iangsam zurückgeht.
Wenn Du das nicht glaubst, schau Dir doch einfach mal die Preise für Flach-Fernseher (nur so als Beispiel, wahlllos herausgegriffen) an.

Ich weiß nicht viel, aber eines weiß ich mit Sicherheit (und jetzt bin ich gespannt auf "harte" Fakten die dagegen sprechen):
Vor 60, 70 Jahren konnte ein Alleinverdiener ein Haus bauen, Kinder großziehen und leben.
Diese Zeiten sind längst vorbei.
Dem "modernen" Österreicher ist es nur mehr möglich, über astronomische Verschuldung zu Eigentum zu kommen, so er nichts erbt (Grundstück, Haus, Bargeld).
Diese quasie-Enteignung der arbeitenden Bevölkerung ist der wahre Skandal. Derweil melden Handel und Industrie schwindelerregende Gewinne.
Aber das scheint niemand in den westlichen Industrieländern auch nur annähernd aufgreifen zu wollen, zu heiss ist die Kartoffel die hier angefasst werden müsste.

Wie ich schon in früher Jugend in einem klugen Buch nachgelesen habe: "Die westlichen Inudstrienationen sind auf Gedeih und Verderb dem Wachstum verpflichtet, sonst bricht alles zusammen."
Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

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Re: >> Urfahraner Markt

Beitrag von bimfan91 » Do 4. Mai 2023, 23:09

Urfix 2023 - Ausblick vom Sky Fall:
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Re: >> Urfahraner Markt

Beitrag von cwirth » Fr 5. Mai 2023, 10:12

Reiter hat geschrieben:
Do 4. Mai 2023, 18:15
Guten Tag.
Bei allem Respekt:du vermengst da offensichtlich Äpfel mit Birnen.
Der Personbalcomputer war vor 30-40 Jahren so wie wir ihn als Pivatverbraucher kennen damals noch brandneu.
Jedes Gerät das brandneu im Markt eingeführt wird erlebt zuerst einmal eine Hochpreispanne, relativ kruz zwar, aber doch, die dann iangsam zurückgeht.
Wenn Du das nicht glaubst, schau Dir doch einfach mal die Preise für Flach-Fernseher (nur so als Beispiel, wahlllos herausgegriffen) an.
Nein, das tue ich nicht. Ich argumentiere nur, dass der VPI ein schlechtes Argument ist, um einzelne, konkrete Preise miteinander zu vergleichen.

Du beschreibst, dass sich ein durchschnittlicher Haushalt heutzutage "kein Haus mehr leisten kann". Das mag stimmen. Heutzutage hat dafür aber jeder Haushalt (naja: viele!) zwei Autos, drei Mobiltelefone, vielleicht einen Laptop oder ein Tablet, Internetzugang, Kabelfernsehen, Kranken-Zusatzversicherung und ja: einen Flachbildschirm-Fernseher. Meine Großeltern-Generation hatte NICHTS davon - dafür ein selbstgebautes Haus ;-)

Es ist leicht, der "guten alten Zeit" nachzutrauern und gleichzeitig zu vergessen, was jetzt alles besser ist.

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Re: >> Urfahraner Markt

Beitrag von Reiter » Fr 5. Mai 2023, 15:10

Lieber Herr @cwirth:
Es scheint Auffassungsunterscheide zwischen uns zu geben.
Du behauptest also, dass heute alles besser ist?!
Die Leutchen damals sind auch zu Vergnügungen gegangen, wie Bällen, oder die Väter regelmässig ins Wirtshaus auf ein (oder mehrere) Biere.
Damals gab es sogar noch regelrechte "Stammtische"....
Und: Autos hatten die Häuselbauer auch.

Es ist ohnehin müßig, über so überflüssige Erfindungen wie Flachfernseher, Händys und Tablets hier zu diskutieren.
Mir ist nämlich völlig bewusst, das in diesem Forum eine sehr sehr junge Klientel unterwegs ist und eben diese deswegen nur die eine Seite des Lebens kennt.
Nämlich die digitale.
Dagegen kann ich nicht anstinken und will es auch gar nicht.
Im Gegenteil: wer die "alte" Lebensweise nicht kennt, den bedaure ich nur.
Weil eines steht fest: Wirkliche Lebensqualität hatten die "Alten" sicherlich nicht weniger als die heutige Generation. Besitz von Konsumgütern muss nicht immer das gelbe vom Ei sein. Was lachen die Leute in Eritrea, und haben buchstäblich n i c h t s ....

Es gab (damals) noch wirklich feste Freundschaften, in 20 jahren trotten ein halbes Dutzend Leutchen hinter dem Sarg des Verblichenen nach, weil seine "Freunde" aus dem Internet werden sicherlich nicht zur Beerdigung kommen...ach lassen wir das.

Ich sehe jetzt den Hasen und Rehen auf einer Wiese live beim Rumtollen zu, die "Digitalos" unter Euch können ja solange sowas per Tablet abrufen...oder per Flachfernseher....oder per Mobiltelefon?....

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Re: >> Urfahraner Markt

Beitrag von Elch » Fr 5. Mai 2023, 21:54

cwirth hat geschrieben:
Do 4. Mai 2023, 14:41
Elch hat geschrieben:
Do 27. Apr 2023, 20:39
VPI96 im Jahr 1996 = 100; VPI96 im Jahresdurchschnitt 2022 = 170,2. (*) Daraus ergibt sich nur eine mittlere jährliche Steigerung von 2,066 % für 26 Jahre.
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Stimmt. Ich habe lediglich die von @nubaflyer angenommene, mittlere Teuerungsrate von 3 % p.a. auf eine statistisch belastbare korrigiert. Beide Berechnungsvarianten sind vereinfacht.
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Re: >> Urfahraner Markt

Beitrag von Fred » Fr 5. Mai 2023, 21:58

Ich lebe auch schon ziemlich lange, :shock: , und meiner Meinung nach hat sich sehr viel verbessert zum Leben vor 40-50 Jahren. Eigentlich alles.

Freundschaften, gibt es sehr wohl, genau wie früher. Es ist ein Irrglaube, die "Jungen" leben nur in einer digitalen Welt.
Aber es gibt diese digitale Welt auch, auch für mich. Und auch für meine Mutter (94) die im Seniorenheim mit digitalen Mitteln (Tablet) tollen Kontakt zu Enkel, Urenkel, hält. Die bei Gelegenheit auch zu besuch kommen, weil sie mit ihr Kontakt haben. Sicher hin und wieder müssen wir ihr behilflich sein, wenn das Tablet nicht so tut wie sie will.

Einzig in der heutigen Arbeitswelt, die Ausrichtung auf immer mehr Gewinn und noch mehr Gewinn, gefällt mir nicht so gut. Da steuern aber die Jungen eh schon wieder zurück.

Ich bedaure keinen der die alte Lebensweise nicht kennt, sie war voller Vorurteile, frauenfeindlich, voll von heimlichen Nazis mit ihren grauenhaften Wahlspruch "unterm Adi hätte es das nicht gegeben". Auch in den Führungsebenen. Im Wirtshaus beim Stammtisch sowieso.
Erst in den mittleren 70er wurde das Leben etwas leichter.
Mit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine, hat sich die gute Entwicklung etwas abgeflacht. IMHO.

Fred

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